„Unsere“ Lisa Rajes beendet ihre Karriere als Profihandballerin

Zack, wo sind die Jahren geblieben. Gefühlt vor relativ wenig Zeit flitzte Lisa noch für die HSG Bruchhausen-Vilsen/Asendorf durch den HSG-Dome, spielte von der F-Jugend bis zur 1. Damen in unseren Teams reihenweise die gegnerischen Spielerinnen schwindelig. Nach einer Saison als 16-jährige in unserer 1. Damen schloss sie sich dem TV Oyten an. Auch dort avancierte sie in kürzester Zeit zur Leistungsträgerin, gewann noch mit der Jugend die Norddeutsche Meisterschaft und stieg mit den Oytener Frauen in die 2. Bundesliga auf. Zur Saison 2013/2014 wechselte sie dann für 3 Spielzeiten zur HSG Blomberg-Lippe in die 1. Bundesliga. Am Ende der ersten Saison erreichte Lisa mit ihrem Team das DHB-Pokal Final4 und wurde Vize-Pokalsieger. Für den damaligen Meister HC Leipzig spielten die Blombergerinnen dann in der anschließenden Saison im europäischen Pokal der Pokalsieger und kamen sensationell bis ins Halbfinale. Und immer mittendrin statt nur dabei unsere Lisa. Auf ihrer RA-Position mit ihrer unfassbaren Geschwindigkeit haben viele ihrer Gegnerinnen noch heute Erkältungssymptome vom schneidigen Windzug. Nach 3 Saisons wechselte Lisa dann wieder zurück nach Oyten. Dort spielte sie dann bis zum Ende der Saison 2019/20 überwiegend in der Regionalliga, wobei nicht ganz durchgehend, da sie 2018 ihren Sohn Lenn zur Welt brachte.

Ab der Saison 2020/2021 hat Lisa sich dann das zweite Mal der HSG Blomberg-Lippe angeschlossen, wieder in der 1. Bundesliga und wieder mit Bravour. Am letzten Samstag bestritt die inzwischen 33-jährige Lisa für ihr Team ihr letztes Spiel in der höchsten deutschen Spielklasse. Beim bereits länger feststehenden Meister SG BBM Bietigheim verlor sie mit ihrem Team leider dieses Match. Eine Woche zuvor wurde sie bei der vorletzten Begegnung dieser Bundesligasaison beim Spiel gegen die Sport-Union Neckersulm vor heimischer Kulisse verabschiedet. Diese Verabschiedung war unglaublich emotionsgeladen. Die rund 1.000 Zuschauer und ihre Mannschaft schickten Lisa mit mehrmaligen Standing-Ovation in den Handball-Ruhestand. Es herrschte eine Gänsehaut-Atmosphäre. Es war ganz deutlich zu spüren, dass Lisa über viele Jahre der Publikumsliebling der Blomberger war. Kein Wunder, denn Lisa war, ist und bleibt ein sehr sympathischer und herzensguter Mensch.

Die HSG Bruchhausen-Vilsen/Asendorf ist sehr stolz auf Lisa. Sie hat der großen weiten Handballwelt gezeigt, dass man zu einer sehr guten Bundesligaspielerin werden kann, auch wenn man aus dem eher beschaulichen Bruchhausen-Vilsen kommt.

Lisa, wir wünschen dir für deine Zukunft nur das Allerbeste! Auch wenn du leider wegen deines irreparablen Knieschadens kein Handball mehr spielen kannst, du bist natürlich ständig sehr gerne im HSG-Dom gesehen. Quasi, back to the roots.

[Fotos: Weib’z Fotografie / N. Igwerks]